Die Findelkinder bei
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Aufenthalt bei Angelika und den Findelkindern vom 9. - 14.10.2016
Endlich hat es wieder einmal geklappt, zu Angelika und den Findelkindern zu reisen. Muss ja auch immer schauen, dass jemand zu meinen Katzen, den Schildkröten und den Igeln schaut :-). Wie immer, werde ich am Sonntagabend von Angelika und Franco herzlich empfangen. Ein leckeres Abendessen wartet bereits auf mich, und einige Katzen, die ich schon vom letzten Mal her kenne, warten in der warmen Küche.
Der Sinn meines Aufenthaltes ist es v. a., Angelika zu helfen, beim "Stall" die Katzenhäuser und Stallräume winterfertig einzurichten. Aufräum- und Putzarbeiten sind da angesagt! Aber natürlich hoffe ich auch, meine Patenkatzen anzutreffen.
Da ich kein Auto besitze, kann ich mich täglich bei Angelika hinten auf den Roller setzen. Beim "Stall" erwarten uns viele Katzen. Sie kennen das Geräusch des Mofamotors und kommen von allen Seiten herbei gesprungen. Angelika kann alle Katzen streicheln, aber zu mir sind viele scheu. Mit wenigen Ausnahmen sind alle Katzen fit und munter. Einige, wahrscheinlich alte, muss Angelika im Auge behalten. Meine Patenkatzen Milano und Cara kommen nur auf Distanz zu mir. Jedoch Max, auch schon ein älterer Herr, hat Nierenprobleme und Mühe mit Essen, der ist dankbar für die Streicheleinheiten. Von Angelika wird er medizinisch versorgt, aber wir wissen, seine Tage sind gezählt.
Es wird zuerst gefüttert, danach Textilien ausgewechselt und Katzenhöhlen resp. -bettchen gereinigt. Auch die Katzenhäuschen, zum Teil am Hang oben, müssen gereinigt und mit warmen Decken ausgestattet werden. Natürlich müssen auch noch Pioggia, das Pferd, und Lizzy, das Pony, versorgt werden. Bevor es wieder zurück geht, wird noch gestreichelt und geschmust.
In Debico, bei derKapelle, war ich nur ein einziges Mal. Da der Weg dorthin sehr steil ist, wäre es für den Motor zu riskant, mit einer Person hinten drauf zu fahren. Während Angelika noch zu den andern Futterstellen fährt, gehe ich zu Fuss nach Debico. 15 Minuten Marsch sind für mich kein Problem. Ich freue mich, dass mir zu allererst Streuner entgegen kommt, jener Kater, mit dem Angelikas Engagement mit den Findelkindern entstand. Er ist ganz zahm. Angelika zeigt mir u. a. die Garage, in der er in einem weichen Bettchen, das er sehr schätzt, schläft. Es wäre zu riskant, ihn über Nacht draussen zu lassen, da er alt und etwas angeschlagen ist. Zum Glück wohnt dort noch ein Signor Riccardo, der für Angelika betr. Streuner einspringt, wenn sie einmal verhindert ist. Dafür kümmert sich Angelika auch um Riccardos Katzen.
Am Freitagmorgen ist alles soweit wintertauglich eingerichtet. Mir ist wiederum bewusst geworden, wie viel Arbeit - auch körperlich sehr schwere - Angelika leistet. Für die Findelkinder, aber ebenso die Arbeit mit den Pferden: Misten, Heu mit der schweren Schubkarre herbringen etc. etc. Und das jeden Tag, bei jedem Wetter, auch wenn sie selber krank ist... Wenn man das nicht selber gesehen hat, kann man sich gar keine Vorstellung davon machen. Und, wie viel Futter mit über hundert Katzen täglich gebraucht wird, darüber macht sich auch niemand eine Vorstellung. Ich kann nur sagen: Futter kann Angelika    i m m e r    brauchen!
Am selben Nachmittag geht es wieder zurück nach Bern. Angelika und Franco bringen mich nach Aulla Lunigiana auf den Bahnhof. Wir verabschieden uns auf dem Bahnsteig, wissen aber alle, dass wir uns wieder sehen werden.
Judith Bürgi
16.10.2016