Die Findelkinder bei
facebook :


Endlich lässt es Corona wieder zu, ins Ausland zu fahren!
Pia und ich starten am 4. September ab Villmergen via Chiasso nach Posara.
Im Gepäckraum liegen viele Futterspenden und Sachspenden.
Die Reise ist diesmal umständlich, viele Baustellen, Stau am Gotthard (wir fahren über den Pass) und Stau vor dem Grenzübergang in Chiasso. Die Kontrollen für Italien sind strenger seit dem 1.9.
Leider beginnt die Reise auch nicht gut: Bei einer Autobahn Raststätte wird Pia das Portemonnaie mit Bargeld, Kreditkarten, Führerschein, ID usw. aus der Bauchtasche gestohlen. Ebenfalls ihre Notfallmedis gegen Wespenallergie.

 

 

Wir kommen viel später bei Angelika und Franco an als erwartet.
Herzlich werden wir begrüsst und überall schauen Katzen neugierig hervor. Einige zahm, sie kommen sofort und wollen gestreichelt werden, andere sind eher skeptisch. Wir laden die Spenden aus, tragen alles an den richtigen Platz.
Danach gibt es ein wunderbares italienisches Nachtessen, das Franco zubereitet hat. Für mich extra etwas Veganes, grazie mille, lieber Franco !

 

 

In den nächsten zwei Tagen gehen Pia und ich am Vormittag und Nachmittag mit Angelika zum Stall, wir wollen uns etwas nützlich machen. Auch dort kommen die Katzen neugierig schauen, einige kommen ganz nahe und sind verschmust, einige sind scheu und flüchten. Sie kennen eben "nur" Angelika. Pia sieht schon am ersten Tag all ihre drei Patenkatzen, ich zwei. Der Dritte, Massimo, ist momentan auf der Walz. Wir freuen uns, unsere Patenbüsis persönlich anzutreffen.

 

 

Viel Anspruchsvolles können wir nicht machen, das Handling und Versorgen von Katzen und Pferden muss Angelika alleine tun. Sie hat Routine und macht das super. Wir erledigen die Hilfsarbeiten wie Näpfe auswaschen und Holzäpfel zusammenlesen, damit die Pferde sie nicht essen (Kolikgefahr!).
Oder Holzpfähle besser einschlagen, Zäune ausbessern und befestigen. Ebenfalls reinigen wir die Katzenhäuser, die dann mit warmen Textilien für den Winter ausgestattet werden. Leider trifft ausgerechnet Pia auf ein Haus mit Wespennest drin! Sie wird gestochen - und die Medis sind gestohlen.  Sie hat zum Glück noch welche im Auto, zwar über drei Jahre abgelaufen. Aber sie wirken noch! Grosse Erleichterung!

 

Um Franco und Angelika etwas zu entlasten, fahren Pia + ich nach Verrucola, ein Dorf in der Nähe. Dort hat es einen pozzo pubblico, einen öffentlichen Brunnen mit Quellwasser. Wir füllen viele Flaschen mit reinem Trinkwasser. Das Quellwasser ist sehr gut und kostet nichts.

 

 

Die Zeit geht schnell herum. Angelika hat enorm viel zu tun, die Katzen müssen angeschaut werden, ob sie alle gesund und unverletzt sind.
Die Medikamentenabgabe für jene mit Schnupfen oder Gingivitis z. B. ist ein schwieriges Unterfangen, v. a. bei den wilden Katzen. Jedoch hat Angelika viel Erfahrung und auch viele Tricks auf Lager. Nach 14 Jahren Erfahrung mit Katzen
lernt man einiges!

 

 

So geht die Zeit schnell vorbei. Nach den feinen Mahlzeiten sitzen wir jeweils am Abend noch zusammen, bei einem Glas Wein, den Franco selbst herstellt. Und überall hat es Katzen, das gefällt uns. Man könnte ihnen stundenlang zuschauen und sie bringen dich zum Lachen. Angelika zeigt uns noch ihre wunderschönen, selbstangefertigten Werke wie Seifen, Kerzen und Utensilien aus Kunstharz, die sie im Flohmarktstübchen verkauft. Sie könnte glatt eine Boutique damit eröffnen!

 

 

Und dann geht es auch schon wieder nach Hause, der Abschied ist immer traurig. Wir kommen gut und mit weniger Stau, aber recht müde in Villmergen resp. Bern an.

 

 

Judith und Pia

12.9.2021