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Novemberreise zu Angelika und den Findelkindern
Ursula Messier und Judith Bürgi (16. bis 19.11.19)

Ich fahre am Freitagabend mit dem Zug zu Ursi nach Dübendorf. Es stimmt mich sehr traurig zu sehen, wie viele, v. a. junge Leute, trotz der steten Aufklärungskampagnien, immer noch Pelz tragen: Jacken mit Pelzbordüren an der Kapuze, Mützen mit eben solchen Bommeln.

Am Samstagmorgen früh fahren Ursi und ich los, mit einem voll gepackten Auto  Spenden für die Findelkinder. Das Wetter ist garstig, nach dem Gotthardtunnel Dauerregen, die ganze Fahrt lang, bis nach Posara zu Angelika.
Kurz nach Mittag erreichen wir Angelikas Daheim. Wir begrüssen uns herzlich, Angelika freut sich riesig über die Spenden. Mit dem Ausladen müssen wir aber wegen dem strömenden Regen noch warten.
Leider ist Franco, Angelikas Mann, sehr krank. Er hat über 39 ° Fieber. Wahrscheinlich eine Reaktion auf die Grippeimpfung, wie man das so oft hört.

Wir können die ganzen Tage nicht draussen arbeiten, es ist regnerisch, kalt, oft windig, einfach trostlos. Am Stall sind statt der Wiesen Tümpel. Zum Glück haben wir die Gummistiefel dabei. Angelika kann nur das Allerwichtigste an Arbeiten verrichten, sie ist sofort immer total durchnässt. Die Pferde sind ungeduldig, den Katzen stinkt's auch. Am Abend kochen wir gemeinsam. Für Franco, der ärztlich betreut wird, gibt es jeweils heisse Suppe.

Wenigstens kann Angelika von Ursis grossem Auto profitieren. Wir holen in Fivizzano eine Menge Hobelspäne für die Pferde, die Angelika mit dem Mofa nicht zum Stall hätte fahren können. Der freundliche Verkäufer hilft uns beim Einladen, wir drei älteren Damen haben es alle im Rücken! Wir machen noch weitere Besorgungen, da Franco wohl für längere Zeit ausfallen wird.

Ja, und die Katzen! Im Moment sind alle recht fit, keine schlimmeren Krankheiten. Das kann sich aber leider immer ganz plötzlich ändern. Nur eben, der Dauerregen, der schon seit längerer Zeit herrscht und noch weiterhin bleiben soll, macht den Katzen auch zu schaffen. Ja, der Klimawandel! Wie vorausgesagt, trockene, heisse Sommer und im Herbst sehr lange andauernde und intensive Niederschläge. Ob der Mensch das wohl wieder ins Lot bringen kann? Ursi und ich freuen uns aber, unsere Patenkatzen zu sehen, einmal in Natura und nicht auf Bildern. So schön!

Am Dienstagvormittag geht die Reise schon wieder zurück in die Schweiz. Ursi muss am nächsten Tag zur Arbeit, und bei mir geht mein Sohn, der meine Katzen versorgt, am nächsten Tag ins Ausland.
Traurig verabschieden wir uns von Angelika, im Wissen, sie im Moment so alleine in diesem trostlosen Wetter und mit dem kranken Franco zurücklassen zu müssen.

Wenn man es nicht selber einmal gesehen hat, macht man sich kaum eine Vorstellung, welch körperlich aber auch psychisch schwere Arbeit Angelika tagtäglich leistet. Und das alles für die Tiere, die niemand mehr haben wollte.
Zwei Mal am Tag fährt sie mit dem Mofa zu den verschiedenen Futterstellen, egal, wie nass oder kalt das Wetter ist, und egal, wie es um ihre Gesundheit steht.
Die Katzen und Pferde müssen täglich versorgt werden, da gibt es für sie nichts anderes. Ihre Tiere kommen ausnahmslos immer an erster Stelle!
Mach' es immer gut, liebe Angelika! Und gute Besserung an Franco!

Judith Bürgi und Ursula Messier